Annette von Droste-Hülshoff
Die Burg als Musensitz der Droste
Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen des 19. Jh. und ist, über 150 Jahre nach ihrem Tod, bekannter denn je: Annette von Droste Hülshoff lebte, während drei Aufenthalten, von 1841 bis zu ihrem Tod im Mai 1848 auf der Meersburg. Bis heute ist sie die berühmteste Bewohnerin der Burg und zieht viele Verehrer ihres Werkes an den Bodensee.
Geboren wurde die Droste im Januar 1797 auf Wasserschloss Hülshoff bei Münster und schon damals wurde schnell deutlich, dass sie hochtalentiert ist. Das junge Mädchen dichtete, schrieb kleine Geschichte und komponierte eigene Werke.
Ihre Schwester Jenny heiratete den späteren Burgherren der Meersburg, Joseph Freiherr von Laßberg. So fand auch die Droste den Weg in die Burg am Bodensee. Viele ihrer bedeutendsten Gedichte entstanden auf der Meersburg, denn hier war sie befreit von den strengen Blicken der adeligen Verwandtschaft in Münster und konnte ihrer Muse frei nachgehen. Zwar hatte sie die konservativen Wertmaßstäbe ihrer Zeit, die weiblichen Tugenden, wie vornehme Zurückhaltung, und die gesellschaftliche Erwartungshaltung an adelige Fräuleins verinnerlicht, doch dichterisch war Annette von Droste-Hülshoff ihrer Zeit weit voraus.
In den Jahren 1841/42 lebte auch ihr junger Freund Levin Schücking auf der Meersburg, nachdem die Droste ihn an Freiherr von Laßberg als Bibliothekar für seine beeindruckende Sammlung an alten Schriften vermittelte. Die beiden durchlebten eine Phase höchster poetischer Inspiration und engster Freundschaft. Viele ihrer bekanntesten Werke entstanden in dieser Zeit auf der Meersburg. Später wird Annette von Droste-Hülshoff diese Monate als die glücklichste Zeit ihres Lebens bezeichnen.
Als Siebenmonats-Kind war sie von jeher gesundheitlich schwach und im Jahr 1848 verschlechterte sich ihr Zustand stetig. Annette von Droste-Hülshoff starb am 24. Mai 1848 mit nur 51 Jahren auf der Burg und ruht seither auf dem Meersburger Friedhof.
„Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber nach hundert Jahren möcht ich gelesen werden.“
– Annette von Droste-Hülshoff
Die Droste auf der Meersburg heute
Als Liebhaber der Droste spüren Sie ihren Geist an vielen Orten in der Meersburg. Ob im romantischen Burggarten, den ihre Schwester Jenny anlegte, oder auf der Café-Terrasse, die die Droste zum Gedicht „Am Turme“ inspirierte. Und natürlich in den von der Droste zuletzt bewohnten Räumlichkeiten, die Sie während des selbständigen Rundgangs besichtigen: Ihr Turmzimmer mit wunderschönem Ausblick auf den See oder auch das Zimmer in dem sie im Mai 1848 verstarb.
Im Rahmen der Droste-Führungen oder den verschiedenen Droste Veranstaltungen auf der Meersburg, lernen Sie die bedeutende Dichterin näher kennen.